Mit Elektro-Tandem auf dem Havelradweg unterwegs

13.08.2018 - Trotz mehrfacher gesundheitlicher Einschränkungen wagten wir uns in diesem Jahr die, bereits vor zwei Jahren geplante Radtour "Von der Havelquelle durch den Müritz-Nationalpark im Verlauf zur Mündung bis in die Elbe" zu unternehmen.

Am Sonntag den 08.07.18 nahmen wir unser Tandem für die nächsten 10 Tage in Groß Mehßow entgegen. Die Familie Kasprick führt dort einen Fahrradverleih mit allen Raffinessen, besonders  eben E.Bikes an. Zusätzlich zum Rad kann man viele Dinge, die man am Rad noch gebrauchen kann, ausleihen.

Mit dem Zug fuhren wir von Calau nach Kratzeburg, dem Ausgangspunkt, in der Nähe der Havelquelle bei Ankershagen. Diese war unser Start auf unserem Weg nach Süden. Die Fahrt führte uns über die Städte Fürstenberg, Oranienburg, Spandau, Potsdam und Brandenburg bis nach Rathenow. Immer wieder ging die Fahrt durch die herrlichen Naturlandschaften, vorbei an unzähligen Seen, Weihern und Moore, durch Laub- und Bruchwälder und Heidelandschaften. Nicht nur der Fluss, der in seinem Lauf viele Seen bildete, bot Abwechslung, sondern auch die Fauna und Flora. Auf unserer Fahrt hörten und sahen wir auch immer wieder die verschiedensten Bewohner der Natur. Angefangen von der Blindschleiche über Weiß- und Schwarzstorch, Graureiher zu Enten und Fischen. Von den vielen verschiedenen Singvögeln auf unserem Wege ganz zu schweigen. Nur den Seeadler, das Wappentier bekamen wir nicht zu Gesicht. Aber auch viele Sehenswürdigkeiten wie Barockschlösser, Wasserburgen, Ruinen und andere Naturdenkmäler beeindruckten uns.

In Potsdam nahmen wir uns für einen ganzen Tag Zeit, um die Vielfalt der Bauwerke mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Geruhsam, beschaulich und ganz entspannt konnten wir vom Schiff aus mit guten Erklärungen die Bauwerke genießen. Dies war gleichzeitig auch eine Stärkung für die restliche Strecke.Von Rathenow ging es dann wieder per Bahn zurück in den Spreewald nach Calau. Nach letzten wenigen Kilometern nach Groß Mehßow gaben wir das Tandem voller Dankbarkeit, gesund und munter und voller schönen Erinnerungen wieder bei Familie Kasprick ab. 

Für jemanden, der gesundheitliche Einschränkungen hat, ich bin als Copilot u.a. blind, ist die Möglichkeit mit dem Tandem unterwegs zu sein, einfach herrlich! Diese Fahrt entlang der Havel war nicht nur ein großes Erleben, sondern gleichzeitig ein Ausloten des eigenen Vermögens.

Unterwegs erhielten wir auch immer wieder Hilfe, unter anderem beim Transport über Treppen auf Bahnhöfen, beim Einsteigen oder in Orten bei der Suche nach dem weiteren Verlauf des Radweges. Auch telefonische Hilfe gab es von Lectric- Tandem Tours ( Fam. Kasprick ) , als uns ein hängender Draht am Weiterfahren hinderte.

Unsere Tagesstrecken beliefen sich Dank der Motorunterstützung doch zwischen 65 und 88 km. Insgesamt war es uns trotz gesundheitlicher Mängel möglich, die Strecke von über 500 km gut und ohne Schaden zu bewältigen. Das macht uns froh und dankbar!

Abschließen möchte ich mit den Worten von Mutter Theresa sagen: Das Leben ist ein Abenteuer - wage es!

MfG  Andreas Schönherr und Dagmar Grämer