Fahrrad fahren im Spreewald
03.05.2023

Ein Beitrag in der Lausitzer Rundschau vom 03.05.2023
Längere und wärmere Tage, Bewegungsdrang oder die Lust an aktiven Wochenendausflügen – für Hobbyradler hat die Fahrradsaison im Spreewald begonnen. Gut, es gibt die unerschrockenen Stahlwaden, die sich auch im Winter auf den Drahtesel setzen. Für das Gros der Freizeitradler aber müssen die Temperaturen schon im zweistelligen Plus-Bereich liegen, um gerne aufs Fahrrad zu steigen.Wie gut, dass die Tage nun wieder länger werden – und wärmer. Das ist der Start in die neue Saison, die jetzt auch für Viola und Bernd Kasprick beginnt.
Im Hause Kasprick werden die Fahrräder für die Saison flottgemacht, gewartet und bei Bedarf auch repariert. Inzwischen hat sich Bernd Kasprick so viel technisches Wissen angeeignet, dass immer öfter Menschen aus der Region an seine Werkstatttür klopfen, um Räder reparieren zu lassen. „Ich helfe, wo ich kann. Bei einigen ausgefallenen Modellen der neuen Generation muss aber auch ich passen“, räumt Kasprick ein. Er empfiehlt dann den Gang zum Fachhändler, wo die Räder gekauft wurden.
Kerngeschäft bleibt indes der Fahrradverleih, der vorwiegend von Touristen in Anspruch genommen wird. „Über 90 Prozent unserer Kunden sind Urlauber; wobei Besucher des nahe gelegenen Spreewaldes eindeutig in der Überzahl sind. Bei der Altersstruktur liegt der Schwerpunkt bei Personen der Gruppe Ü50“, fasst das Paar zusammen. Aber ist die Kombination Spreewald und Ü50 bei der Vielzahl von Brücken in der Lagunenlandschaft nicht ein Handicap? „Nein, der Spreewald ist radtouristisch sehr gut aufgestellt. Im Grunde gibt es nur Nuancen, an denen noch gefeilt werden könnte“, stellt Bernd Kasprick klar.
Ausflüglern geben die Groß Mehßower immer entsprechendes Kartenmaterial und wichtige Informationen mit auf den Weg. So etwa den Tipp, dass Fahrräder im Spreewalddorf Lehde bestenfalls am Ortseingang abgestellt werden – und der beschauliche Ort samt Freilandmuseum zu Fuß erkundet wird.
Dass sich auch zwischen Buschmühle Raddusch und Dubkowmühle Leipe ein Brückenhindernis auftürmt, sehen Viola und Bernd Kasprick nicht als unüberwindbar an. „Entweder nette Leute fragen, ob sie einem beim Hinübertragen der Fahrräder helfen, oder ein paar Pedalumdrehungen mehr einplanen, um ans Ziel zu kommen. Mit E-Bikes ist das doch gar kein Problem“, begründet das Paar, das 2015 beim Lübbenauer Innovationspreis „Goldener Heuschober“ mit einem dritten Platz nach Hause radelte.
Von den Fließen zu den Seen: Wenn Viola und Bernd Kasprick von Kunden gefragt werden, wo es sich entlang der Radtouren entspannt baden lässt, müssen sie nicht lange überlegen. „Wir empfehlen dann immer den Stoßdorfer und den Hindenberger See.“ Der Schlabendorfer See empfiehlt sich wiederum für eine Umrundung, gerne auch mit einem Abstecher nach Luckau oder ins Natur-Erlebniszentrum Wanninchen.
Zu den Attraktionen vor der Haustür zählt das Paar Fürstlich Drehna mit seinem Park oder das Töpferdorf Crinitz im benachbarten Landkreis Elbe-Elster. „Um das radelnde Glück perfekt zu machen, fehlt nur noch ein ordentlich angelegter Radweg, der Mehßow und Crinitz verbindet“, zitieren die Kaspricks aus ihrer Wunschliste. Einen verbindenden Waldweg gäbe es bereits, den sie aber nur versierten Personen mit Rädern empfehlen, die sich auch für naturnahes Gelände eignen.